Rhetorik: Was ist das überhaupt?
In den heutigen Medien hören wir oft Aussagen, die mit der besonders herausragenden oder auffallend schlechten Rhetorik zu tun haben. Das vermittelt oft eine negative Wahrnehmung von
Rhetorik, auch wenn jemand vielleicht nicht versteht, was sie genau ist. Rhetorik ist die alte Kunst der Überzeugung. Sie ist eine Methode, um Ihre Ansichten zu präsentieren und sie für
Ihre Leser oder Zuhörer überzeugend und attraktiv zu machen. ... Man könnte zum Beispiel sagen, dass ein Politiker "nur Rhetorik und keine Substanz" hat, was bedeutet, dass der Politiker
zwar gute Reden hält, aber keine guten Ideen hat.
Rhetorik ist also die Kunst mit Worten umgehen zu können, man könnte auch sagen die „Redekunst“. Aber reden kann ja eigentlich so gut wie jeder, was ist daran also eine Kunst? Der Umgang
mit Sprache ist in unserem alltäglichen Miteinander unabdingbar – doch einige können mit Sprache besser umgehen als andere. Diese Menschen sind nicht intelligenter oder selbstbewusster,
sie sind nur sprachlich flexibler. Ist man rhetorisch gut aufgestellt, kann man Menschen gut überzeugen und Reden so halten, dass die Menschen vor einem gerne zuhören und das Gesagte auch
im Gedächtnis behalten. Auch wenn die vornestehende Person einen Monolog hält.
- Einleitung: Dabei geht es darum Kontakt zum Publikum herzustellen, sie zu fesseln, Aufmerksamkeit zu erregen. Sie ist die Basis für alles Weitere.
- Tatbestand: Der Tatbestand besteht aus einer kurzen und schlichten Schilderung des Problems, der Kernthese.
- Argumentation: Die Argumentation stellt den Kern der Rede dar. Die Argumente werden dargelegt. Hierbei handelt es sich um eine Art Beweisführung. Ziel ist es die Argumente möglichst schlüssig vorzutragen.
- Widerlegung der gegnerischen Argumente: Um die eigenen Argumente noch stärker zu gewichten, zeigt der Redner, dass er sich auch mit der Gegenseite auseinandergesetzt hat. Jedoch spricht er die Gegenargumente nicht nur an, sondern widerlegt sie auch.
- Abschluss: Zu einer gelungenen Rede gehört auch ein gelungener Abschluss. Hier darf ein Appell nicht fehlen, eine Aufforderung ans Publikum zu Handeln. Dieser Appel ist die logische Schlussfolgerung des zuvor Dargelegten.
Warum ist Rhetorik wichtig?
Unsere Welt wandelt sich am laufenden Band, sodass man manchmal das Gefühl hat gar nicht mehr hinterher zu kommen. Doch eins bleibt: Die zwischenmenschliche Kommunikation und ihre
Grundzüge. Im Alltag stehen wir ständig vor der Herausforderung zu überzeugen, Türen zu öffnen, geschickt zu formulieren und das ein oder andere sprachliche Kunststück zu vollziehen. Und
genau aus diesem Grund ist es wichtig die Redekunst, also die Rhetorik, zu kennen und zu beherrschen. Denn das erleichtert vieles! Ein rhetorisch starkes Auftreten wirkt automatisch
selbstbewusst und gestaltet die Kommunikation um ein vielfaches einfacher.
Da sich jeder der Rhetorik bedienen kann, kann das Bewusstsein für ihre Verbreitung eine Bereicherung sein und helfen, ein kritischerer Konsument und Creator zu werden. Sie hilft als
Autor und Leser, die verschiedenen und miteinander verknüpften Einflüsse zu verstehen, die das eigene Schreiben und Sprechen umgeben, und zu erkennen, wie das Gesagte aufgenommen und
interpretiert wird.
Die Rhetorik gibt einen Rahmen, in dem kritisch über die eigenen Schreib- und Leseentscheidungen nachgedacht werden kann. Wenn Sie wissen, wie Sie die Instrumente der Rhetorik einsetzen,
können Sie Ihre Kommunikation verbessern und dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit Ihrer Sichtweise einverstanden erklären. Rhetorik ist eine sorgfältige Art und Weise, Ihre
kreativen Energien zu kanalisieren und schriftliche, visuelle und auditive Kompositionen einzubinden, um die Welt um uns herum zu gestalten, zu bestätigen und zu verbessern.
Rhetorisches Potential bei Präsentationen nutzen
Präsentieren ist häufig gefragt: Ob mit Powerpoint, bei Workshops, bei der Fortbildung der eigenen Mitarbeiter, bei Kundenpräsentationen, bei Vorträgen inhouse oder öffentlich.
Informationen so zu vermitteln, dass diese "hängen bleiben" und leicht erinnert werden können ist eine Kunst, die Kunst des Redens, also Rhetorik. Vortragen - präsentieren - überzeugen.
Viele Unternehmen sehen es als selbstverständlich an, dass ihre Angestellten entsprechende Kompetenzen mitbringen. Die Kunst der Rede ist jedoch weit mehr als nur "das Halten einer Rede".
Dem "Halten einer Rede" oder einer Präsentation geht voraus ein Prozess der Planung, Abwägung, Durchführung, Reflexion.
Eine gute Präsentation, ein guter Vortrag gleicht eher einer Inszenierung, mit Aufbau eines Spannungsbogens, treffenden Argumenten, Schlussfolgerungen sowie Fazit, welche die Zuhörer
scheinbar selbstverständlich zu überzeugen weiß. Was man alles bedenken sollte, wie man die richtigen Worte findet und was man sonst noch dazu braucht, darum geht es in diesem Seminar für
Präsentation. Darin befinden sich Anteile der Vorbereitung, des Storytelling, Mimik, Gestik, Körpersprache, Rhetorik, Videoanalyse, Videotraining, Kommunikationstraining und Grundlagen
der Kommunikation. Von Ihrem Auftritt hängt viel ab - überlassen Sie nichts dem Zufall. Erlernen Sie die Skills der Präsentationsmeister sowie professionelle Präsentationstechniken. Wir
trainieren Sie im Vermitteln von schlagkräftigen Informationen und dem Überzeugen Ihrer Zuhörer und Zuschauer. Wir unterstützen Sie konstruktiv und kritisch. Sie lernen die eigene
Wahrnehmung zu schulen und Ihre Erkenntnisse für spätere Vorträge sich nutzbar zu machen. Theorie und Praxis sind in diesem Seminar vereint. Praktische Beispiele vorhandener Reden können
so leichter analysiert werden und bieten Einblick in das professionelle Präsentieren, Vortragen und Überzeugen.
Nutzen Sie dabei Ihre Stärken. Wir zeigen Ihnen wie.
Rhetorisch stark: 10 Tipps für ein starkes Auftreten
- Die richtige Vorbereitung: Vor einer Präsentation oder Rede solltest Du dir einige Fragen stellen. Wie erzeuge ich Spannung und Emotionen? Was will ich meinem Publikum vermitteln? Welche Inhalte sind für mein Publikum neu? Welche Fragen und Argumente sollten am Ende meiner Rede stehen?
- In der Kürze liegt die Würze: Grundsätzlich gilt es kurze und einfache Sätze zu nutzen, statt sich umständlich in vermeintlich professionell wirkenden Schachtelsätzen zu verstricken. Es geht um das Wesentliche, sonst wird es schnell langweilig. Und Langeweile willst Du vermeiden. Der Vortrag sollte insgesamt nicht allzu lang dauern, ganz nach dem Motto: So lang wie nötig, so kurz wie möglich!
- Ruhe bewahren: Die eigene Nervosität und die Blicke des Publikums können zu Unsicherheiten führen und dazu verleiten zu schnell oder hastig zu sprechen. Allgemein gilt jedoch: Sprich langsam und deutlich. Denn eine zu schnelle Art zu reden führt zu einem erschwerten Zuhören und erreicht das Publikum in der Regel nicht.
- Aktiv vor Passiv: Spreche das Publikum direkt an und vermeide es, passive Sätze zu bilden. Eine direkte Ansprache macht eine Rede lebendiger, nahbarer und flüssiger statt langweilig und steif.
- Beispiele sind das A und O: Anschauliche Beispiele ziehen die Zuhörenden auf Deine Seite. Versuche das Publikum also nicht mit Zahlen, Definitionen und Theorien zu überzeugen, sondern emotional zu fesseln. Untermauere Deine Argumente mit alltagsnahen Beispielen.
- Monotonie ade: Vermeide Langeweile. Eine eintönige und monotone Sprechweise ist meist ermüdend und sorgt für Langeweile. Versuche Emotionen in deine Stimme zu bekommen und mit verschiedenen Betonungen zu spielen. Das macht einen Vortrag lebendiger. Auch mit Tempo, Lautstärke und Tonlagen können Akzente gesetzt werden, die die Präsentation zu etwas besonderem machen.
- Pausen, Pausen, Pausen: Die Wichtigkeit von Pausen wird häufig unterschätzt. Allerdings sind Pausen vielleicht eines der wichtigsten Dinge, wenn es um Rhetorik geht, denn sie geben dem Publikum die Möglichkeit das Gesagte sacken zu lassen und zu verarbeiten. Sprechpausen steigern also die Wirkung der gesprochenen Worte enorm und sorgen für Spannung.
- Das Beste kommt zum Schluss: Hast du schon einmal versucht mit Doppelpunkten zu sprechen? Klingt seltsam, kann aber eine enorme Wirkung haben. Denn wenn die wichtigste Aussage an den Schluss eines Satzes gestellt wird, hebt dies ihre Wichtigkeit zusätzlich hervor. Beispielsweise: Dieses Jahr haben wir einen neuen Rekord erreicht: 3.000 Kunden!
- Das Prinzip der rhetorischen Frage: Nutze Fragen statt Antworten, um für mehr Abwechslung und zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen. Dadurch erzeugst Du Nähe zum Publikum und spielst nicht den Alleinunterhalter: Du beziehst das Publikum mit ein.
- Die Wirkung von Körpersprache: Körperspannung, Mimik, Gestik und der Blickkontakt sind nur einige Faktoren der Körpersprache. Richtig genutzt, können sie einiges bewirken. Doch meist ist man sich selbst über die Wirkung der eigenen Körpersprache nicht bewusst. Da kann es helfen, die eigene Rede einmal vor dem Spiegel zu üben und sich zu fragen: Wirke ich glaubwürdig? Gibt es etwas das mit an meiner Gestik stört? Welche Gesichtsausdrücke eignen sich bei bestimmten Aussagen? Diese Art der Selbstreflexion bewirkt häufig schon Wunder.