Führungskräfteseminar: Gesund führen
In diesem zweitägigen Seminar erfahren Sie, wie Führung, Gesundheit und Erfolg zusammenhängen. Es geht um Strategien und Methoden einer gesundheitsorientierten Führung mit dem Fokus auf
die Frage: Wie wirkt sich mein Führungsverhalten auf die Gesundheit meiner Mitarbeitenden aus? Es geht jedoch nicht nur darum, das eigene Führungsverhalten zu hinterfragen und auf einen
möglichst gesundheitsorientierten Umgang mit den Mitarbeitenden zu achten, auch das Intervenieren im Falle von Auffälligkeiten gehört zur gesunden Führung dazu. Dieses Seminar Gesund
führen, sensibilisiert Sie für die Signale überlasteter Mitarbeitender. Sie erkennen die Signale frühzeitig und lernen sie diplomatisch zur Sprache zu bringen. Es geht um eine
Intervention mittels Fürsorge- bzw. Klärungsgesprächen und darum, effektive Maßnahmen zur Gesundheitsprävention einzusetzen. Sie erkennen die Knackpunkte beim Thema Verhaltensänderung und
schärfen Ihren Blick für konstruktive Bewältigungsstrategien. Außerdem lernen Sie wie Sie das Blatt zum Guten wenden und so die Selbstverantwortung der Mitarbeitenden stärken. Dabei darf
auch das eigene Gesundheitsmanagement nicht zu kurz kommen. Denn die Führungskraft sollte als Vorbild vorangehen und klare Grenzen aufzeigen. Es ist also wichtig, dass vor allem
diejenigen mit Führungsverantwortung auf ihre Gesundheit achten. Das kann in Form von Belastungsreduzierung oder Ressourcenaufbau für die Führungskraft geschehen.
Was bedeutet gesund führen?
Gesund führen bedeutet Überlastungen zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen. Das gilt sowohl für Mitarbeitende als auch für Sie selbst als Führungskraft. Denn wer überlastet ist, arbeitet nachweislich schlechter. Termin- und Erwartungsdruck, ein schlechtes Arbeitsklima oder allgemein emotionaler Stress können zur Überlastung führen. Und genau das gilt es zu vermeiden. Laut Studien fühlen sich 86 Prozent der Mitarbeitenden überlastet, bei den 19-39 jährigen sind es sogar 91 Prozent. Dennoch ist und bleibt Gesundheit in vielen Betrieben ein Tabuthema. Das gilt sowohl für das Aussprechen von ungünstigen Arbeitsbedingungen, als auch für Gründe für krankheitsbedingte Fehlzeiten. Vor allen wird nur sehr ungern offen über das Fehlverhalten von Führungskräften gesprochen. Unzufriedenheit und Dauerbelastungen machen jedoch nachweislich krank. Und hier spielt die Führungskraft häufig eine zentrale Rolle, denn sie muss gesund führen.
Warum gesund führen?
Anfällig für krankheitsbedingte Ausfälle sind nämlich vor allem jene Mitarbeitende, die wenig Wertschätzung erfahren, unter ständigem Druck stehen und von ihrer Führungskraft nicht ausreichend motiviert werden. Und nur, weil jemand anwesend ist, heißt das noch lange nicht, dass auch produktiv gearbeitet wird. Es geht bei gesunder Führung also nicht nur darum, dass Fehlzeiten und Krankheitstage verringert werden, sondern auch darum, dass sich die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz wohlfühlen, um die Leistung erbringen zu können, die in ihnen steckt. Ungünstige Verhaltensweisen sollen also nicht nur vermieden werden. Die Rahmenbedingungen sollen stattdessen so verändert werden, dass die Führung mit positivem Beispiel vorangeht und so ein positives Betriebsklima schafft, in dem ein gesundes und wertschätzendes Miteinander gefördert wird und Mitarbeitende ihr volles Potenzial entfalten können.
Studien aus dem Jahr 2013 belegen, dass Unternehmen, in denen ein gutes Betriebsklima nach außen getragen und von innen heraus gelebt wird, eine sehr hohe allgemeine Leistungsfähigkeit
der Belegschaft vorweisen können. Das ist vor allem auf die gute psychische Gedunsheit der Mitarbeitenden zurückzuführen, was neben 30 Prozent besserem Wohlbefinden, 15 Prozent besserer
Unternehmensleistung, 19% mehr Engagement auch zu 75 Prozent weniger Kündigungsabsichten sowie 52 Prozent weniger Resignation führt.
Wie gesund führen?
Konkret werden Führungspersonen also verschiedene Aufgaben zuteil. Neben der Förderung der Motivation der Mitarbeitenden gilt es auch die Arbeitszufriedenheit der Belegschaft zu fördern und sie vor krankmachenden Arbeitsabläufen innerhalb der Organisation zu schützen. Das kann geschehen, indem Arbeitsabläufe transparent gemacht und effektiv organisiert werden und die Ziele der Mitarbeitenden mit den Zielen der Organisation in Einklang gebracht werden. Es ist besonders wichtig einen ehrlichen Blick auf die einzelnen Mitarbeitenden und deren Gesundheit zu haben, sie an der gesundheitsfreundlichen Gestaltung der Arbeitsplatzes teilhaben zu lassen und sie zugleich dazu zu befähigen, mit unvermeidbaren Faktoren wie Stress umzugehen, indem beispielsweise Weiterbildungsmaßnahmen in diesem Bereich genutzt werden. Eine transparente, offene und vertrauensvolle Kommunikation auf Augenhöhe ist häufig schon die halbe Miete, um in einem nächsten Schritt objektive Konfliktlösungen zu ermöglichen. Doch mit am wichtigsten ist vor allem eins: Als Führungskraft selbst gesund zu bleiben.
Eine gute und gesund führende Führungskraft sieht also zwischenmenschliche Beziehungen als wichtig an, legt einen Fokus auf Arbeitszufriedenheit und Motivation und hat eine große
Sozialkompetenz. Sie schafft es die Bedürfnisse und Ziele der Mitarbeitenden wahrzunehmen und sie in Zusammenhang mit den Zielen der Organisation zu setzen.
Faktoren für gesunde Führung
- Wertschätzung und Anerkennung
- Sicherheit
- Angemessener Druck
- Handlungsspielräume
- Adäquate Belastung
- Angenehmes Betriebsklima
Wertschätzung und Anerkennung
Anerkennung für das was man tut ist mit das Wichtigste, wenn es um Motivation der Mitarbeitenden geht. Dazu gehören Lob, Dankbarkeit und Wertschätzung. Dabei ist Wertschätzung das zweite Gehalt der Mitarbeitenden - ohne sie macht die Arbeit keinen Spaß. Wenn Arbeit selbstverständlich wird und Rückmeldung nur auf negativem Feedback beruht macht das unzufrieden. Nachweislich fordern Mitarbeitende, die wenig Wertschätzung erfahren, häufiger eine Gehaltserhöhung, als solche, die in Ihrem Arbeitsalltag wertgeschätzt werden. Diese Gehaltserhöhung wirkt dann ähnlich wie Schmerzensgeld und die Wirkung hält nicht wirklich lange an. Die Wirkung eines wertschätzenden und motivierenden Arbeitsumfelds hingegen kann Wunder bewirken.
Zu einem wertschätzenden Umfeld gehört Lob und Dank. Dank ist dabei unabhängig vom Einsatz der Mitarbeitenden oder von Sympathie. Danke sagen kann man auch, wenn man die betroffenen
Mitarbeitenden nicht mag. Lob hingegen ist leistungsbezogen und beinhaltet eine - in diesem Fall positive - Bewertung einer Leistung. Doch nicht nur Lob ist Teil von Anerkennung und
Wertschätzung. Eine Leistung wird auch schon dann als solche anerkannt, wenn sie gesehen wird, eventuell Kritik auslöst und damit dem Leistungsbringenden zeigt: Das was du tust, nehme ich
wahr und damit setze ich mich auseinander.
Wertschätzung im Berufsalltag
Wertschätzung zeigt sich nicht nur leistungsbezogen, sondern hauptsächlich im alltäglichen Verhalten und Umgang miteinander. Denn wie so oft macht der Ton die Musik. Ist das Miteinander geprägt von kleinen Gesten, "Bitte" und "Danke", netten Ansprachen und einem freundlichen "Guten Morgen" beim Betreten des Büros fühlen sich Mitarbeitende häufig wohler. Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt sorgen gleich für mehr Motivation.
Wird allerdings viel gelästert, werden einzelne Mitarbeitende automatisch ausgeschlossen und gekränkt. Diskriminierung und allgemein das Gefühl von ungleicher Behandlung führt in vielen Fällen dazu, dass sich Mitarbeitende ungerecht behandelt fühlen und nicht mehr für andere einstehen. Sie vermeiden hingegen Ausgrenzungen und setzen sich füreinander ein, wenn das Gefühl herrscht, dass sie selbst auch zum Zug kommen und wertgeschätzt werden.
Sicherheit
Ein sicheres Umfeld ist in fast jedem Lebensbereich wichtig, um sich wohlzufühlen. Doch was heißt Sicherheit im Arbeitsalltag? Das kann Verschiedenes bedeuten. Zum einen kann Sicherheit auf einer persönlichen Ebene vermittelt und gelebt werden. Das bedeutet ein transparenter Umgang mit Informationen und Prozessen und ein möglichst für Mitarbeitende vorhersehbares Verhalten. Ziele und Strategien sollen kommuniziert und offengelegt werden und es sollte ein regelmäßiger Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden erfolgen. Einmal Gesagtes, sollte ernstgenommen und durchgesetzt werden, um zu zeigen: Ich meine was ich sage! Und auch Erwartungen an Mitarbeitende sollen klar formuliert werden. Doch nicht nur die Kommunikation ist wichtig, um Sicherheit zu vermitteln. Es gibt auch strukturelle Bedingungen, die ein Sicherheitsgefühl fördern. Das können regelmäßig Meetings, sogenannte Jour Fix, sein, die den Alltag zeitlich strukturieren. So wissen die Mitarbeitenden wann sie auf dem Laufenden gehalten werden und sie ihre eigenen Themen einbringen können.
Angemessener Druck
Ein Arbeitsalltag ohne Druck, das wäre es! Doch das geht leider nicht immer. Zu viel Druck führt aber dazu, dass sich Mitarbeitende unwohl fühlen und ihre Leistung nach und nach abnimmt. Es geht also darum, Handlungszwänge zu vermeiden und möglichst nicht zu viel Druck auf die Mitarbeitenden auszuüben. Druck sollte nicht von außen kommen. Vielmehr ist es wichtig ein Umfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeitenden intrinsisch, also von innen heraus, motiviert sind und ihre Aufgaben gerne erledigen. Das kann geschafft werden, indem erreichbare Ziele gesteckt werden, die es auch wert sind verfolgt zu werden. Denn häufig geht es für Mitarbeitende unausgesprochen um die Frage: "Und was hab ich jetzt davon?". Wenn die Werte der Organisation und die der Mitarbeitenden miteinander verknüpft werden, haben beide etwas davon. Denn die Mitarbeitenden sind nun mal Teil der Organisation. Und zu guter Letzt schadet es auch nicht, einmal einen Blick darauf zu werfen, was die Mitarbeitenden von innen heraus antreibt.
Handlungsspielräume
Fehlende Handlungsspielräume und enge Vorgaben wirken sich langfristig nicht nur auf die Motivation, sondern auch auf die Gesundheit der Mitarbeitenden aus. Das bedeutet: Weniger Vorgaben und Kontrolle und mehr Freiräume für eigene Ideen schaffen. Natürlich ist hier nicht jeder Mitarbeiter gleich. Die einen benötigen ein wenig mehr Vorgaben und Orientierung als andere, die gerne und gut eigenständig arbeiten. Dennoch geht es hier maßgeblich um Vertrauen. Denn kontrollierte Mitarbeitende arbeiten nie besser, als jene, die spüren, dass sie ihren Job gut machen. Und das wird vor allem durch das Einräumen von Handlungsspielräumen klar spürbar.
Adäquate Belastung
Was eine adäquate Belastung ist, ist von Mitarbeiter zu Mitarbeiter verschieden. Denn sowohl Über- als auch Unterforderung können krank machen. Es geht also darum, individuell das richtige Maß an Belastung für die Mitarbeitenden zu finden, um Diagnosen wie Burn-Out oder Bore-Out zu vermeiden. Zugegebenermaßen ist das Phänomen des Burn-Outs in unserer heutigen Zeit sehr viel verbreiteter als das Phänomen des Bore-Outs. Dennoch sollten beide Seiten betrachtet werden.
Um die Mitarbeitenden nicht zu über- oder unterlasten ist es vor allem wichtig den Austausch zu suchen und sich Rückmeldung über die Menge an Aufgaben und die zur Verfügung stehende Zeit geben zu lassen, die ein Mitarbeiter erledigen muss. So kann vermieden werden, dass einem sowieso schon stark belastetem Mitarbeiter immer mehr aufgehalst wird und ein anderer nicht mehr gerne zur Arbeit geht, weil er sich dort nur langweilt und das Gefühl hat, überflüssig zu sein. Außerdem ist es sinnvoll Priorisierungen zu setzen und mitzuteilen. Welche Aufgaben sollten schnell erledigt werden und welche haben noch Zeit? Und zu guter Letzt ist es besonders wichtig auf die Kompetenzen und das Fachwissen der jeweiligen Mitarbeitenden zu achten, um herauszufinden, welche Person am geeignetsten ist, um eine Aufgabe zu übernehmen.
Angenehmes Betriebsklima
Das im Betrieb herrschende Arbeitsklima ist einer der wichtigsten Faktoren für die Gesundheit von Mitarbeitenden. Für viele ist es sogar ausschlaggebender als die Höhe des Gehalts. Der Hauptgrund, warum sie gerne zur Arbeit gehen, ist der Austausch mit Kollegen und das gute Verhältnis untereinander. Dieses zwischenmenschliche Miteinander prägt das Betriebsklima wie kaum etwas anderes. Und auch die Führungskraft hat hier einen tragenden Anteil, denn sie kann das herrschende Betriebsklima sowohl positiv, als auch negativ beeinflussen. Positiven Einfluss kann sie beispielsweise durch Vertrauen und Fairness ausüben. Es ist also wichtig, dass Führungskräfte wissen, wie sie das Betriebsklima, durch ihre Führung beeinflussen.
Checkliste: Warnsignale erkennen
Auch wenn gesundheitliche Risiken vermieden werden sollen und es im besten Fall nicht zur tatsächlichen Gefährdung von Mitarbeitenden kommt, kommt es immer wieder vor, dass es notwendig ist, gesundheitliche Risikofaktoren zu erkennen. Doch wie können diese erkannt werden?
Zum Glück ist für das Erkennen verschiedener Faktoren kein Medizin- oder Psychologiestudium notwendig. Es benötigt aber ein aufmerksames Auge und Ohr. Meistens kann zwischen körperlichen Signalen und Verhaltensauffälligkeiten unterschieden werden, die es zu beobachten gilt.
Können Sie beobachten, dass sich viele Ihrer Mitarbeiter immer wieder in den Augen reiben oder die Schläfen massieren? Das kann auf verschiedene Mangelerscheinungen hinweisen. Zum einen
kann es ein Zeichen für zu wenig Trinken oder Schlaf sein. Ersterem wird in vielen Unternehmen schon durch das Bereitstellen von Getränken oder Wasserspendern nachgegangen, denn
Flüssigkeitsmangel tut unserem Körper nicht gut. Zum anderen aber auch ein Hinweis auf einen zu kleinen Abstand zwischen Augen und Bildschirm oder schlichtweg eine zu lange Zeit am Stück
vor dem Bildschirm sein. Manchmal hängt es auch mit der Luft im Raum zusammen. Dann kann gelegentlich gelüftet werden, oder die Haustechnik sollte einmal die Klimaanlage in Augenschein
nehmen. Grundsätzlich gibt es einige Warnsignale in Bezug auf die Gesundheit der Mitarbeitenden, einige sind im Folgenden einmal zusammengefasst:
- Schmerzverzerrter Gesichtsausdruck: Kann ein Zeichen für Kopfschmerzen sein
- Wiederholendes Drehen des Kopfes: Kann auf Nackenverspannungen oder Probleme mit der Halswirbelsäule hinweisen
- Häufiges Augenreiben: Ist ein Zeichen für Müdigkeit was ggf. von zu viel Bildschirmarbeit kommen kann. Auch Wassermangel oder schlechte Luft können verantwortlich sein
- Räkeln und der Griff zum Rücken: Kann auf Rückenschmerzen hindeuten
- Häufiges Gähnen: Kann ein Zeichen für Sauerstoffmangel oder Schlafstörungen auf Grund von zu viel Arbeit sein
- Eine auffällig dauerhaft gerötete Gesichtsfarbe und Nase sowie glasige , evtl. gelblich verfärbte Augen: Kann auf Alkoholismus hinweisen
- Selbstmassage an der Stirn oder an den Schläfen: Steht häufig für Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten
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