Veränderungen sind unvermeidbar. Sie treten in allen Bereichen des Lebens auf, besonders im Arbeitsumfeld. Für Führungskräfte ist der Umgang mit Veränderung eine besondere Herausforderung, denn sie sind nicht nur für ihre eigene Reaktion verantwortlich, sondern auch für die ihrer Mitarbeiter. In Zeiten der Unsicherheit und Veränderung zeigt sich, wie wichtig es ist, sich auf das zu konzentrieren, was man tatsächlich beeinflussen kann – auf den Circle of Influence.
Der Fokus auf den Circle of Influence gibt Führungskräften und ihren Teams die Werkzeuge an die Hand, um proaktiv mit Veränderungen umzugehen. Indem sie sich auf das konzentrieren, was sie beeinflussen können, schaffen sie Klarheit, Motivation und eine positive Arbeitsatmosphäre.
Der sogenannte Circle of Influence, der von Stephen R Covey in seinem Buch Die 7 Wege zur Effektivität eingeführt wurde, ist Teil eines größeren Modells, das auch den Circle of Concern und den Circle of Control umfasst. Der Circle of Concern beschreibt alle Dinge, die uns Sorgen bereiten und die außerhalb unserer Kontrolle liegen – wie globale Ereignisse, politische Entwicklungen oder externe Rahmenbedingungen. Der Circle of Influence beschreibt den Einflussbereich, in dem wir durch aktives Handeln etwas bewirken können. Zudem gibt es noch den Circle of Control, der innerhalb des Circle of Influence liegt und den Bereich beschreibt , den wir direkt kontrollieren können – unsere Entscheidungen, Handlungen und Gedanken.
Was ist die besondere Pointe des Circle of Influence? Es geht darum, dass wir den Fokus auf das richten, was wir verändern können. Sehr oft kommt es leider vor, dass wir unsere Zeit und Energie auf das richten, was wie sowieso nicht beeinflussen können. Dadurch wirkt unser Einflussbereich noch kleiner als er es - objektiv betrachtet – tatsächlich ist (siehe linker Kreis in der unteren Grafik.) Sehr viel klüger ist es, den Fokus zu verändern und auf das zu richten, was wir beeinflussen können (mittlerer Kreis in der Grafik). In derselben Situation sorgt ein anderer Fokus dann ganz automatisch dafür, dass wir in Lösungen und nicht in Problemen denken. Das führt dazu, dass wir unseren Einflussbereich als größer empfinden (rechter Kreis in der Grafik) und dadurch ganz automatisch stärker sowie selbstbewusster handeln können.
In Zeiten des Wandels neigen viele Menschen dazu, sich auf den Circle of Concern zu fixieren. Das umfasst all jene Dinge, die sie nicht kontrollieren können. Dieser Kreis umfasst externe Rahmenbedingungen, die oft außerhalb unserer Kontrolle liegen. Diese Fixierung führt häufig zu Frustration, Stress und dem Gefühl von Kontrollverlust. Der Kreis des Einflusses hingegen spielt eine zentrale Rolle darin, Führungskräfte und Teams zu befähigen, proaktiv zu handeln. Er zeigt, dass es Bereiche gibt, in denen wir durch unser Handeln echten Einfluss nehmen können. Indem Führungskräfte sich selbst und ihre Teams auf diesen Einflussbereich fokussieren, schaffen sie eine Kultur der Verantwortung und der Selbstwirksamkeit, die es ermöglicht, Herausforderungen mit Klarheit und Ruhe anzugehen.
Ein klarer Fokus auf den Einflussbereich hilft Führungskräften und ihren Teams, den Unterschied zwischen Dingen, die sie beeinflussen können, und solchen, die sie akzeptieren müssen, zu erkennen. Führungskräfte sollten ihren eigenen Circle of Influence klar definieren. Bereiche, in denen sie tatsächlich Einfluss nehmen können, umfassen die Art der Kommunikation, die Arbeitsweise innerhalb des Teams und die Unterstützung, die sie ihren Mitarbeitern bieten. Diese Einflussbereiche zu erkennen und zu erweitern, gibt Führungskräften die Macht, proaktiv zu handeln und ihre Teams entsprechend zu führen.
Führungskräfte, die sich auf ihren Einflussbereich konzentrieren, werden automatisch zu einem positiven Vorbild für ihre Teams. Welche Rolle spielt der Circle of Influence in der Führung? Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle darin, wie das Team auf Veränderungen reagiert. Der Kreis des Einflusses von Stephen Covey verdeutlicht, dass Führungskräfte, die sich auf ihren Einflussbereich fokussieren, Ruhe und Zuversicht ausstrahlen, was die Motivation und Produktivität des Teams erheblich steigern kann. Um als Führungskraft den bereits angesprochenen Circle of Influence zu stärken, sollten regelmäßig Reflexionen über die eigene Rolle und den Einflussbereich erfolgen: „Welche Entscheidungen kann ich direkt treffen?“ und „Wo kann ich konkret Einfluss nehmen?“. Diese Selbstreflexion hilft Führungskräften dabei, Klarheit zu gewinnen und konkrete Handlungsschritte zu planen, die innerhalb ihres Einflussbereichs liegen.
Transparenz und Vertrauen aufbauen Kommunikation ist ein zentraler Aspekt, um den Einflussbereich zu stärken. In Veränderungsprozessen entsteht oft Unsicherheit, und Unsicherheit führt zu Angst. Eine klare und transparente Kommunikation seitens der Führungskraft hilft, diesen Ängsten entgegenzuwirken und den Fokus auf den Einflussbereich zu lenken. Führungskräfte sollten regelmäßig mit ihren Teams sprechen und Fragen stellen wie: „Was können wir in dieser Situation ändern?“ oder „Wie können wir auf diese Veränderung reagieren?“. Diese proaktive Kommunikation schafft Vertrauen und lenkt die Aufmerksamkeit auf den Bereich des Einflusses. Indem Führungskräfte ihre Mitarbeiter aktiv in die Lösungsfindung einbeziehen, fördern sie deren Selbstwirksamkeit und stärken das Gefühl, dass sie Teil der Lösung sind.
Der Circle of Influence kann durch gezielte Maßnahmen und konkrete Werkzeuge gestärkt werden. Sie finden hier eine Anwendung im Überblick von den Tools, die Führungskräfte nutzen können, um den Einflussbereich ihrer Mitarbeiter und von sich selbst zu erweitern:
Eine Prioritätenliste hilft dabei, den Fokus auf den Einflussbereich zu lenken. Führungskräfte sollten gemeinsam mit ihren Teams Aufgaben identifizieren, die im Einflussbereich liegen, und diese klar priorisieren. Durch regelmäßige Überprüfung dieser Liste können Führungskräfte sicherstellen, dass sich das Team auf die richtigen Aufgaben konzentriert. Aufgaben, die außerhalb des Einflussbereichs liegen, sollten entweder delegiert oder akzeptiert werden.
Regelmäßige Feedback-Runden sind ein effektives Mittel, um den Einflussbereich zu stärken. Führungskräfte sollten gezielt nachfragen: „Welche Erfolge haben wir erreicht?“ und „Wo müssen wir unsere Herangehensweise anpassen, um mehr Einfluss zu nehmen?“. Diese Reflexionsrunden helfen dem Team, kontinuierlich zu lernen und sich auf das zu konzentrieren, was es beeinflussen kann.
Mentoring ist ein wertvolles Werkzeug, um den Einflussbereich zu erweitern. Erfahrene Mitarbeiter können ihr Wissen und ihre Strategien zur Problemlösung weitergeben und so das gesamte Team stärken. Mentoren helfen den Mitarbeitern, ihre Handlungsspielräume zu erkennen und ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Diese kreative Methode ermöglicht es Führungskräften, gemeinsam mit ihrem Team visionäre Lösungsansätze zu entwickeln. In einem moderierten Workshop können Führungskräfte und Mitarbeiter gemeinsam Handlungsoptionen erarbeiten, die direkt im Circle of Influence liegen. Diese Methode fördert proaktives Denken und stärkt die Fähigkeit, Veränderungen positiv zu gestalten.
Führungskräfte sollten die kleinen Erfolge ihrer Teams regelmäßig betonen und feiern. Das schafft nicht nur Motivation, sondern zeigt auch, dass das Team in seinem Einflussbereich wirksam ist. Selbst kleine Fortschritte sind ein Zeichen dafür, dass das Team in der Lage ist, Veränderungen aktiv zu gestalten.
Indem Führungskräfte Verantwortung an ihre Mitarbeiter übertragen, fördern sie deren Selbstwirksamkeit und stärken den Einflussbereich. Delegation sollte dabei nicht nur als Entlastung für die Führungskraft gesehen werden, sondern als Möglichkeit, die Fähigkeiten und das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken.
Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern regelmäßig aktiv zuhören und gezielte Fragen stellen, um deren Einflussbereich zu erweitern. Fragen wie „Was kannst du in dieser Situation tun?“ oder „Wie möchtest du dieses Problem angehen?“ helfen den Mitarbeitern, ihre Handlungsspielräume zu erkennen und eigene Lösungen zu entwickeln.
Eine der wichtigsten Aufgaben einer Führungskraft ist es, ihre Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihren eigenen Einflussbereich zu erkennen. Das Konzept des Circle of Influence von Stephen Covey betont ausdrücklich die Bedeutung von Eigenverantwortung und Proaktivität. Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen und innerhalb ihres Einflussbereichs Entscheidungen treffen können. Empowerment bedeutet, dass Führungskräfte ihren Mitarbeitern die Werkzeuge an die Hand geben, um ihre Aufgaben effektiv zu bewältigen und selbstständig zu arbeiten. Durch Schulungen und Workshops können die Problemlösungskompetenzen der Mitarbeiter gefördert werden, sodass sie lernen, ihre Herausforderungen eigenständig zu bewältigen und ihren Einflussbereich zu erweitern.
Der Wechsel vom Kreis der Bedenken zum Kreis des Einflusses ist oft mit Hindernissen verbunden. Emotionale Reaktionen auf Veränderungen, wie Angst und Unsicherheit, können dazu führen, dass Mitarbeiter sich auf den Kreis der Bedenken fixieren und das Gefühl haben, keinen Einfluss nehmen zu können. Führungskräfte sollten diese emotionalen Reaktionen erkennen und mit Empathie darauf eingehen. Durch gezielte Gespräche und Unterstützung können sie ihren Mitarbeitern helfen, den Fokus wieder auf den Einflussbereich zu lenken. Kleine Erfolge können hierbei eine wichtige Rolle spielen, um das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre eigene Handlungsfähigkeit wiederherzustellen.
Circle of Concern (Sorgen über externe Faktoren):
Circle of Influence (Fokus auf das Beeinflussbare):
Circle of Concern (Fokus auf äußere Umstände):
Circle of Influence (Fokus auf Handlungsfähigkeit):
Die Fokussierung auf den Circle of Influence ist nicht nur ein kurzfristiger Ansatz, um in Veränderungsphasen Kontrolle und Klarheit zu gewinnen, sondern sollte zu einem integralen Bestandteil der Führungskultur werden. Eine langfristige und nachhaltige Anwendung des Circle of Influence erfordert kontinuierliche Reflexion, Anpassung und die bewusste Förderung von Eigenverantwortung im gesamten Team. Hier sind verschiedene Strategien, die Führungskräfte einsetzen können, um sicherzustellen, dass der Fokus auf den Circle of Influence nicht nur in Krisenzeiten, sondern dauerhaft beibehalten wird.
1. Kultur der Eigenverantwortung etablieren
2. Regelmäßige Reflexion und Anpassung
3. Führung durch Fragen und Coaching
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