Ob Netzwerken oder Vorstellungsrunde – oft müssen wir in wenigen Worten sagen, wer wir sind und was wir beruflich machen. Möglichst prägnant – und nicht zu formelhaft. Gar nicht so einfach.
Das gleiche gilt für eine Projekt- oder Produktidee. Wir könnten stundenlang darüber reden. Aber solange nimmt sich kaum einer Zeit. Daher sollten wir in zwei Minuten auf den Punkt kommen. Noch besser wären 30 Sekunden. Das nennt man Elevator Pitch. Der Begriff stammt aus den Bürowolkenkratzern Amerikas, wo man im Lift ja einem Top-Entscheider oder potentiellen Kunden begegnen könnte. Nun haben wir vielleicht 14 Stockwerke Zeit, diese Person für uns oder unsere Idee zu interessieren. Es geht noch nicht um finale Überzeugungsarbeit. Sondern darum, genügend Interesse wecken, dass das Gegenüber sagt: wir sollten mal einen Termin vereinbaren. Oder wenigstens nach der Visitenkarte fragt.
In Zeiten der Online Meetings begegnen wir uns eher selten im Lift. Dafür ist Prägnanz um so wichtiger geworden. Denn alle sitzen den lieben langen Tag in Meetings – und die Ohren bluten schon. Also: fasse dich kurz. Prägnanz kann man von Journalisten lernen. Vielleicht nicht grad von denen, die für die ZEIT schreiben. Aber wer öfter die Schlagzeilen der Boulevardpresse überfliegt, bekommt einen guten Eindruck davon, wie man mit wenigen Worten Neugier weckt.
Für die Selbstvorstellung hilft es, sich klar zu machen, dass sie aus wenigen Elementen besteht, die grundsätzlich immer gleich sind. Was kann man in 30 Sekunden über sich sagen? Es sind vier W-Fragen.
Mach Dir Notizen zu den vier W-Fragen – keine länger als ein Satz. Das sind die Grundbausteine. Ergänzen oder ausschmücken kannst Du das mit Analogien, Storytelling, Zitaten oder Beispielen. Vor allem das WOFÜR oder das WARUM lassen sich am besten durch griffige Beispiele illustrieren.
Tipp 1: Alleinstellungsmerkmal
„Ich bin als Trainer und Coach unterwegs…..“ Gähn. Das sagen tausende von sich. Was unterscheidet dich? Was ist Deine Spezialität? Was kannst nur du? Das sollte genannt werden, denn das bleibt am ehesten hängen.
Tipp 2: Mission
Simon Sinek sagt: Start with the Why. Ich sage: das muss nicht unbedingt als erstes kommen. Aber wir sollten darüber sprechen können, was uns antreibt, wofür wir brennen. Und das sollte nicht das sein, von dem wir denken, die anderen möchten es hören. Es sollte wirklich aus dem Herzen kommen. Taktik törnt ab. Leidenschaft inspiriert.
Tipp 3: Variation
Wenn Du die wesentlichen Bausteine Deines Elevator Pitch hast (z.B. WAS, FÜR WEN, WARUM, NUTZEN, BEISPIEL) dann ist die Reihenfolge gar nicht wichtig. Mach dich locker. Es soll ja nicht auswendig gelernt und aufgesagt klingen. Deshalb: die wesentlichen Punkte im Kopf haben und dann einfach los.
Für Präsentationen gilt die Avocado-Regel: ohne Kern ist was faul. Was ist die Kernbotschaft? Welcher eine Satz soll hängen bleiben? Stell Dir vor, eine wichtige Person konnte beim Termin nicht dabei sein und fragt Kollegen die anwesend waren: Bitte fass mal zusammen für mich – um was ging es? – Und nun stell Dir vor, die gefragten Kollegen sind Meister der Prägnanz. Wie fassen sie Deine Präsentation in zwei bis drei Sätzen so zusammen, dass das Wichtigste für den Adressaten enthalten ist? Denn unsere eigene Zusammenfassung kreist vielleicht um Punkte, die uns besonders wichtig sind. Doch Prägnanz braucht klare Zielgruppen-Relevanz. Was ist für die anderen das wesentliche? Aufmerksamkeit ist eine kostbare und knappe Ressource – keiner verschwendet sie an etwas, das sich nicht binnen weniger Sekunden als relevant erweist.
Dominik Schott - Stärkentrainer
Folgende Blogartikel könnten für Dich noch interessant sein
Sicher kennen Sie es auch: das berühmte „Jahresgespräch“ mit Ihrem Vorgesetzten. Oder mit Ihren Mitarbeitern, falls Sie selbst Führungsverantwortung haben.
Die Erwartungen an dieses Gespräch sind häufig groß, am Ende geht man einen vorgegebenen Gesprächsleitfaden durch, gibt sich gegenseitig Feedback und ist froh, seine Schuldigkeit getan zu haben. Die Wirkung verpufft häufig, sobald man zur Tür hinaus ist. Oder zumindest in den folgenden Tagen.
Dabei sind Feedbackgespräche zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern immens wichtig. Vorausgesetzt, sie werden richtig geführt.
Viele Menschen beklagen ihr Leben lang ihre „Schwächen“ und versuchen sie zu beseitigen. Das gelingt meist nicht – unter anderem, weil sich hinter vielen so genannten Schwächen in Wahrheit Stärken verbergen. „Ich bin zu perfektionistisch.“ „Ich kann mich nicht durchsetzen.“ „Ich werde schnell ungeduldig.“
Solche Aussagen hören Trainer oft. So detailliert listen sie dann ihre vermeintlichen Schwächen auf, dass man fast den Eindruck gewinnen könnte: Dieser Mensch hat mehr „Schwächen“ als „Stärken“. Dabei findet man in einem persönlichen Gespräch schnell heraus, dass schon viele Herausforderungen gemeistert wurden. Woran liegt es dann, dass wir uns oft intensiver auf unsere Schwächen konzentrieren als auf unsere Stärken?
In jedem Menschen schlummern eine Fülle an Stärken. Diese Stärken wahrzunehmen, fällt vielen von uns sehr schwer. Das liegt erstens daran, dass wir bestimmte Stärken ganz selbstverständlich einsetzen, ohne dass es uns bewusst als etwas Besonderes auffällt.
Unser Stärken-Blog bietet viele interessante Artikel rund um das Stärken und Persönlichkeit. Bestimmt ist auch das ein oder andere Thema dabei, das Dir hilft, Deine Stärken zu finden.
Kommentar schreiben